Du kommst nach Hause und er wartet bereits auf Dich, er hat sich eingeschlichen und sich klamm und leise in Deiner neuen Wohnung ausgebreitet, sich im Stillen eingenistet. Bei Deinem ersten Besuch hast Du ihn noch nicht wahrgenommen, er blieb unbemerkt im Verborgenen. Ja, er ist da, der Horror Vacui.
Du bemerkst ihn erst, wenn Du richtig eingezogen bist, Deine Möbel grundlegend verteilt sind und langsam alles seinen Platz findet. Dann greift er nach Dir und entfaltet er seine Macht, zeigt Dir das nackte Grauen und die nackten, eigenen vier Wände entfalten sich vor Dir, offenbaren eine drückende Leere und Du bist ihr ausgeliefert – vorerst. Du hebst abwehrend Deine Hände vors Gesicht und denkst bei Dir: «Ja, was soll das denn? Das geht ja gar nicht.» Und sofort beginnt sich der Widerstand in Dir zu regen, eine bisher ungeahnte Energie baut sich auf, ein Trotz bemächtigt sich Deiner Gedanken, die Abwehrkräfte regen sich und ein befreiender Ausruf in klarstem Asterixlatein entlädt sich: «Vade retro horror vacui!»
Der Horror vor der Leere der blanken Wand ist gebrochen, seine Macht gebannt! Ja, Du entdeckst die ungeahnten Möglichkeiten, die sich Dir eröffnen. Du bestimmst jetzt, was mit der Wand geschieht. Bleibt sie leer und wartet bis Du etwas Anderes entscheidest? Bemalen, tapezieren, ein Relief meisseln oder gar herausbrechen? Willst Du Kunst oder Fotos in Rahmen aufhängen, Plakate anpinnen, Graffiti sprayen, Deine Maskensammlung oder was auch immer, Du hast die Kontrolle.
Eine Leere Wand ist eine Einladung, der man sich nur schwer entziehen kann. Jedenfalls bekomme jeweils diesen Eindruck, wenn ich an einem Ausflugsziel nicht nur die Aussicht antreffe, sondern auch erfahre, dass Thommy und Barbie mit vielen anderen schon vor fünf Jahren ebenfalls dort waren. Oft finden sich da auch Texte, die sich zwar reimen, aber nicht sonderlich dichten. Und, ich muss zugeben, dass ich mich als Homo Lector erwischen lasse und sie trotzdem lese.
Dabei ist das ein Phänomen, das die Menschheit seit urdenklichen Zeiten begleitet. Vielleicht begann es bereits, als sich der Mensch für den aufrechten Gang entschied und Wegmarken anbrachte. Ich denke es ist ein tief verwurzelter Zwang, der uns immer wieder dazu antreibt, eine Spur hinterlassen zu wollen und sich damit auch ein Stück Unsterblichkeit zu sichern.
Höhlenmalereien sind wunderbare Zeugnisse davon, dass eine leere Wand eine Einladung ist. Vermutlich handelte es sich dabei um magische Darstellungen. Und warum auch immer, sind oft auch Handabdrücke angebracht.
Auch Aristoteles hat festgehalten, dass die Natur bemüht ist, keine Leere zuzulassen. Dieser Drang Leere zu füllen, scheint ein grundlegendes Bedürfnis der ganzen Menschheit zu sein. Jede Kultur will Schönes schaffen und damit die Leere gestaltend vertreiben. Sei das bei einfachen Tongefässen, den Deckengemälden der Sixtinischen Kapelle, japanischen Gärten oder grellbunten Graffitis gegen graue Stadtlandschaften. Dabei fasziniert mich auch die Tatsache, dass Künstler immer auch ihre persönliche, subjektive Sicht einbringen, um etwas darzustellen, einen bestimmten Moment einfangen, dem eine eigene Magie innewohnt. Und, in jedem gestalteten Werk stecken die hinterlassenen Spuren eines Menschen, die sich wieder entdecken lassen, egal wie alt es ist – es bleibt etwas zurück. Ist damit nicht doch ein Stück Unsterblichkeit erreicht?
Damit Du Deinen Wänden ebenso erfolgreich eine persönliche Note verleihen kannst, findest Du bei en-detail Poster, die Deine Wände der Leere entreissen. Die typografischen Poster bestechen durch ihre klare und direkte Botschaft, die formschön die Aussage auf den Punkt bringen. Sei’s als Zierde für Deine Wand oder als Geschenk, ein schönes Poster ist immer ein Statement gegen den Horror Vacui.
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