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  • AutorenbildDaniel

Wo ein Ostern ist, ist auch ein Brauch

An Ostern ist kein Vorbeikommen. Zum Glück kündigt sich das Fest der Feste der christlichen Tradition schon lange im Voraus vielfältig an. Für jeden Fasnächtler ist klar, mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, die bis Ostern dauern wird. Autofahrer haben sicher von der von-O-bis-O-Regel gehört, also Winterpneu von Oktober bis Ostern aufziehen. Ein weiteres untrügliches Zeichen setzen die Schoggi-Osterhasen und -Eier, die sich seit Februar in den Gestellen der Lebensmittelläden tummeln. Ein sicherer Index, dass Ostern noch weit weg ist, aber mit Sicherheit auf uns zu kommt. Wer diese Vorzeichen verpasst hat, wird spätestens mit dem Gotthardstau daran erinnert, dass Ostern sein muss. Vermutlich der technischste aller Osterbräuche muss für viele eine liebgewonnene Ostertradition sein. Wie sonst kann sich diese Begeisterung für stundenlanges Stauausharren erklären lassen? Der ausgewiesene Fachmann erkennt am Detail, ob Ostern beginnt oder vorbei ist. Göschenen: Ostern beginnt. Airolo: Ostern vorbei.

Verschiedene Deko-Osterhasen

Nichtsdestotrotz: Ich freue mich auf Ostern, auf alte und neue Traditionen. Vorbereitend war bei uns Eierfärben angesagt. Eine perfekte Aktion, wenn in der Küche wieder einmal Kinder und Eier so bunt wie möglich werden sollen. Selbstverständlich ist der Osterhase jedes Jahr vorbeigekommen, hat am bereitgelegten Rüebli geknabbert und die Osternester im Garten, im Hasenstall, im Keller, in der Holzhütte, auf dem Baum oder hinter dem Sandkasten sorgfältig und mit viel Sachverstand versteckt. Ich bin immer noch sehr zufrieden mit mir.


Ostern ist ein Fest, das für tiefen Ernst und unbändige Fröhlichkeit Platz bietet. Ostern ist vielfältig und verbindend. Und ich möchte behaupten: Wo ein Ostern ist, ist auch ein Brauch. Neben dem Eierfärben lässt sich nur schon in der Schweiz eine reichhaltige Palette an Bräuchen und Traditionen entdecken. Gib in deinem Browser «Osterbräuche in der Schweiz» ein und Du findest Überraschendes mit langer und tief verwurzelter Tradition.


So zum Beispiel die Osterpassion in Mendrisio mit 200 Mitwirkenden und 50 Pferden, die Klageweiber von Romont oder das mittelalterliche Surrexit-Singen in Estavayer-le-Lac. Für die Einhaltung eines Gelübdes aus dem 14. Jahrhundert werden im Walliser Dorf Ferden am Ostermontag die Spendziger verteilt, eine Portion Ziger, Brot und Wein. Auch der Luzerner Osterfladen soll hier als Vertreter von vielerlei Osterküchlein speziell erwähnt sein.


Schon fast verloren aber wiederbelebt waren das Stadtberner Eiertütschen auf dem Kornhausplatz oder das Zürcher «Zwänzgerle» auf dem Rüdenplatz, wo ein Erwachsener versucht ein Zwanzigrappenstück so auf ein von einem Kind hingehaltenen Ei zu werfen, dass es darin stecken bleibt. Der Sieger bekommt das Ei und den Zwänzger. Die Sackgeldkurve soll angeblich ansteigend sein. Nur noch im Emmentaler Rumendingen wird geknüttelt. Dabei wird wie beim Boccia versucht, so nahe wie möglich an den geworfenen Knüttel des ältesten Mitspielers zu kommen. Der Stecken des schlechtesten Wurfes wird gekerbt. Wer am meisten Kerben hat, darf eine Runde in der Dorfbeiz ausgeben.


Verschiedene Traditionen gingen verloren, einige sind neu eingewandert oder erfunden worden. So ist der Brauch der Osterbrunnen von Bischofszell, Vully oder Nyon aus der Fränkischen Schweiz eingewandert und hat sich zu einem Besuchermagnet entwickelt. In Der Seebadi Uster findet das Blaueierschwimmen seit 2004 statt. Dabei wird schwimmend ein blaues Ei vom 20 Meter entfernten Sprungturm geholt. Egal bei welchem Wetter.


Bei Ostern stehen Essen und Trinken immer wieder im Zentrum. Bei en-detail findest Du über das ganze Jahr Schönes für den Alltag. Und jetzt speziell: Schönes für Ostern. Hemmungsloses Stöbern bei den Tischsets, Servietten oder Dekoartikeln ist angesagt. Ostern steht vor der Türe, der Frühling bringt Licht, Luft und milde Tage und lädt Dich nach draussen ein und Du wirst hier sicher auch ein passendes Ostergeschenk entdecken. Begrüsse und feiere das Leben in vollen Zügen und mit viel kreativer Energie! Gerade jetzt so sehr, wie schon lange nicht mehr.

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