Der Frühling ist einfach wunderbar, das Leben erwacht wieder aus der Winterstarre und gibt Vollgas! Das Licht kehrt zurück und mit ihm nicht nur längere, sondern auch wärmere Tage. Ich liebe ihn und freue mich jedes Jahr aufs Neue darauf und kann richtig gehend zusehen, wie alles wächst, wie Blätter in Gärten, Wiesen und Wäldern förmlich explodieren und fast zeitgleich hervorbrechen.
Aus den Wiesen verschwinden die trüben Brauntöne und werden durch helles, frisches Grün verdrängt. Neben all den frischen Wiesenblumen und -kräutern geht im Wald die Post ab. Schneeglöckchen, Buschwindröschen, Salomonssiegel und natürlich Bärlauch. Essbar mit einem unverwechselbaren Duft. Man soll wirklich schon Bären dieses Kraut essen gesehen haben und bereits die Römer nannten es allium ursinum. Es ist die Zeit des Bärlauchpestos: Hammer!
Ohnehin der Wald. Zuerst erwacht der Waldboden und die Sträucher folgen kurz darauf. Kurz aufeinander werden die Bäume grün. Zum Glück sind Knospen weich und öffnen sich lautlos. Stell Dir nur vor, wie das im Wald knallen würde. Der Frühling kommt mit Wucht und Energie, aber auf leisen Sohlen.
Nur, was wäre der liebliche Frühling ohne den harten Winter? Der Frühling, wie ich ihn kenne und liebe, ist nichts ohne die vorangehende Kälte mit Schnee und kurzen Tage. Kein Winter adé, scheiden tut weh, kein Erwachen, kein Langsames sich an die unsägliche Hitzegrenze von 21 °C gewöhnen, kein Kontrast, keine Frühlingsfeste und und und. Wie öde und schade wäre das denn?
Leider kommt mit dem Frühling auch die Sommerzeit. Wie merkst Du Dir, wie die Zeit umzustellen ist? Ich für meinen Teil habe zwei Merksätze: 1. «Um zwei ist schon drei Uhr.» Einfach und prägnant. 2. «Der Uhrzeiger wird in Drehrichtung um eine Stunde weiter gedreht.» Das könnte allerdings im Zeitalter der digitalen Zeitanzeige auf dem Handy zu Verwirrungen führen. Wie auch immer, schafft die Zeitumstellung wieder ab. Wir leben ohnehin dauerbeleuchtet, da nützt die Daylight Saving Time auch nicht viel, bringt nur immer viel zu reden und jömmerle, wie dramatisch und verwirrend dieses Hin-und-Her ist. Einen Vorteil sehe ich allerdings: Ich komme zwei Mal im Jahr in den Genuss der wirklich grandiosen Sonnenaufgänge und Morgenstimmungen.
Ich will den Frühling geniessen, befeiern und mich am Leben freuen. Schöne Dinge für meine Aufbruch- und Freudenfeste arrangieren, dekorieren und mich ungehemmt daran freuen. Im Kleinen, wie hoffentlich bald wieder im Grossen. Mit Tischsets und Servietten die Saison auf dem Sitzplatz einläuten, den Grill anwerfen und noch in eine Decke gewickelt, draussen einen Kaffee geniessen, einen Gartenstecker in die Erde stecken und dabei den Frühling beobachten und ihn willkommen heissen.
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